„Crocin“
Paperclay
Lebensmittelfarbe/Safrangelb
Durchmesser 50cm
2023


زعفران
في المطبخ والأصفر في الطبق الأرجواني في الحقل والأحمر
Arabisches Sprichwort
Safran
Lila auf dem Feld
Rot in der Küche
und gelb im Gericht
Der Crocus Sativus ist ein botanisches Wunder in Farbintensität, als auch außergewöhnlichem Aroma. Jede Blüte enthält drei zarte und feine Blütennarben, die bei der Ernte sorgsam aus den Blüten gezogen und getrocknet werden. Kaum vorstellbar,
wie aufwändig sie gewonnen werden, wenn wir sie zuhauf in einem Döschen liegen sehen. Der enthaltene Farbstoff Crocin ist kostbar und färbt die Speisen goldgelb ein.
„3 Grazien“
Beton
Lebensmittelfarbe /Safrangelb
ca 60cm x ca 230cm
2022


eine radikale Vergrößerung der dreigliedrigen Blütennarben des Crocus sativus, besser bekannt als Safran, in körpergroßer Skulptur. Das Augenmerk fällt auf die Form, Kraft und körperliche Wirkung dieses Jahrtausende alten Farb- und Geschmacksstoffes, mit dem bewussten Ausdruck einer dynamischen, tänzerischen Bewegung.
Safran war schon in der Antike als Färbemittel für Textilien bekannt und wurde als Heilmittel gegen Depression verwendet.
Die humanoide Form der dreiteiligen Installation verweist dabei einerseits auf die Produktion von Safran, der auch heute noch von Hand gepflückt werden muss. Zugleich betont die Arbeit die körperliche Wirkung des Pigments und seiner Farbe. Im Zentrum aber steht die Frage nach einem würdevollen Umgang mit Natur und Körper. Wieviel brauche ich? Wie schmecken die Farben? Und wann ist es genug? Safran kann auch ab 10g zum Tode führen.
„Notunterkunft“
500m Flatterband rot weiss
2x 230cm x 230 cm
über 600 Rauten
2023
https://www.youtube.com/results?search_query=flatterband+vorort„

Auszug aus der Einführungsrede von Winfried Stürzl 2023
Denn auch wenn das Material „Flatter-“ oder „Absperrband“ bewusst aus leuchtenden Farben und starken Kontrasten zusammengesetzt ist, um eine besondere Signalwirkung zu entfalten, wird bei einem Blick in die Ausstellung deutlich: Wenn man es anders als vorgesehen kombiniert, entfaltet das Material plötzlich seine Eigenqualitäten.
…
Auf ganz andere Weise greift diesen Gedanken Regine Weimar auf. Unter ihrem Zelt aus Rauten, das über einem analog gestalteten Teppich schwebt, befindet sich ein zusammengerollter Schlafsack. Man weiß nicht, ob hier gerade jemand angekommen oder im Gehen begriffen ist. Der Zustand bleibt genauso schwebend wie die – wie ich finde – ausgesprochen ästhetische Konstruktion aus insgesamt 1000 zusammengefügten Einzelstücken. Der Titel „Notunterkunft“ verweist auf die vielen ungelösten Probleme unserer Gegenwart, die sich in jüngster Zeit noch einmal deutlich verschärft haben.
Blickt man von innen in das Zeltdach ergeben sich – durch die Überlagerung der einzelnen Elemente – Transparenzen und visuelle Verdichtungen, die sich – je nach Sichtweise – zu einem Muster aus kleinen Windrädern oder sternartigen Gebilden formen. Bei aller Tragik unserer aktuellen weltpolitischen Situation vielleicht ein leises Zeichen der Hoffnung.
„Ahnengalerie“
33 verschiedenen Apfelsorten
Installation, beleuchtet
Objekte unter Schaugläsern
2025
Werkreihe mit Apfelskulpturen
33 Apfelportraits der Verwandten






Eine Hommage an die Vielfalt der Apfelsorten. Jede Sorte bringt ihre eigenen Eigenschaften mit sich – genau wie die Charaktere der Verwandtschaft.
Was normalerweise nach dem Essen übrig bleibt, ist der Apfelbutzen, das Kerngehäuse mit seinen fünf Kammern. Ein Überrest, der oft achtlos entsorgt wird: gefasst am Stiel oder zwischen gespreizten Fingern in hohem Bogen ins Gras, in den Mülleimer oder auf den Kompost geworfen. Doch genau am Apfelbutzen setzt sie mit ihrer künstlerischen Arbeit an, mit einer ganz speziellen Zielsetzung – und entfaltet vor uns ein ganzes Panoptikum.
Der Apfel wird geschält, geschnitzt, mit Augen, Ohren und einer Nase versehen, bis ein charakteristischer Kopf entsteht. Zunächst noch glatt und prall, überlässt sie ihn seinem natürlichen Wandel. Das heißt: Zeit und Natur vollenden das Werk.
Wie eine majestätische Galionsfigur thront der getrocknete und verschrumpelte Butzen schließlich auf einem schlichten Sockel – als Zeugnis der Vergänglichkeit. Und er ist nur ein kleiner Teil eines faszinierenden Ensembles: Eine Galerie aus dreißig charakterstarken Porträts, intime Abbilder von Familienangehörigen.
Doch nicht die exakte Ähnlichkeit zu den dargestellten Verwandten ist das Ziel. Vielmehr erhebt sie die Vielfalt des natürlichen Alterungsprozesses zum zentralen Thema, stellt das Einzigartige und Unnachahmliche heraus, aber auch das Berührende, das dem Verfall innewohnt – das Geheimnis der Metamorphose.